Folge 1: Was ist der Zweck des Vereins DGA Bau e.V.
mit Prof. Dr. Matthias Sundermeier
Herzlich willkommen zur Auftaktepisode des Podcasts der DGA-Bau e.V.!
Wie werden Streitfälle effizient und mit einem Mehrwert für alle Parteien gelöst?
Der Gerichtsweg ist erfahrungsgemäß kein sinnvolles Mittel: Die zivilgerichtliche Konflikterledigung wird zu Recht von Bauherren und Auftragnehmern als zu teuer, zu langwierig und der Ausgang als unkalkulierbar kritisiert.
Hinzu kommen weitere Nebenwirkungen von Gerichtsverfahren: eine enorme Bindung produktiver Ressourcen und eine zunehmende Entfremdung der Parteien vom eigentlichen Streitthema. Das ist ein Problem, da es sich bei Baustreitigkeiten in den meisten Fällen um technisch-baubetriebliche Fragen und seltener um juristische Aspekte dreht.
Der Ruf nach außergerichtlichen Streiterledigungsangeboten wird lauter! Die möglichen Verfahren bieten bedeutende Vorteile:
Die Konfliktparteien gestalten die Verfahren und deren Lösungen aktiv mit.
Die Abwicklung erfolgt projektbegleitend und nicht erst Jahre später.
Gerichtsverfahren sind teuer. Die Entscheidung durch einen neutralen Dritten bietet eine kostengünstige Alternative.
Wofür steht die DGA-Bau bzw. welche Ziele hat sie sich gesetzt?
Streitigkeiten im Zusammenhang mit Bau- und Immobilienprojekten sollen sachgerecht, interessenausgewogen und effizient beigelegt werden.
Konfliktparteien werden bei der Lösungsfindung optimal unterstützt: ein Konfliktmanagement und ein Verfahren werden passend zur Streitfallkonstellation gewählt.
Es werden sinnvolle Alternativen bzw. Ergänzungen zur staatlichen Zivilgerichtsbarkeit geboten.
Und wie sieht die Zukunft für Streitbeilegungsmethoden aus?
Künstliche Intelligenz verspricht vielfältige Potenziale bei der Unterstützung von Entscheidungsprozessen in Streitfällen. Sie kann als hilfreiches Werkzeug in der Mediation dienen, um Konflikte zu lösen und zu einer Einigung zu gelangen.
Um Methoden zu etablieren, müssen zukünftige Generationen aktiviert werden. Sie erarbeiten zukunftsweisende Lösungen für die kommenden Jahre.
Durch das Gespräch führt Rudolf Thieme, stellvertretender Vorsitzender der DGA-Bau. Prof. Dr. Matthias Sundermeier, Vorsitzender des Vereins, liefert Antworten.
Alle Episoden sind auch auf den bekannten Podcast-Portalen wie Spotify, Amazon Music, Apple Podcast und RTL+ zu finden.
Außerdem steht jede Folge auch als MP3-Datei zum direkten Download bereit.
Folge 2: Wie Richter zum Erfolg einer außergerichtlichen Streitbeilegung ermutigen können.
mit Dr. Tobias Oelsner im Dialog
Die 2. Folge des Podcasts Streitgeflüster widmet sich der Frage, wie Richter zum Erfolg einer außergerichtlichen Streitbeilegung ermutigen können.
Dr. Jur. Tobias Oelsner, Vorsitzender Richter am Landgericht Berlin, meint: ADR (Alternative Dispute Resolution) und staatliche Gerichtsbarkeit brauchen sich gegenseitig – und erklärt warum.
Zudem stellt er das Streitbeilegungsverfahren „Dispute Boards“ vor – ein projektbegleitendes Verfahren des Projektmanagements, das dem Grundsatz folgt: pay now, argue later.
Seine Zielsetzungen für die außergerichtliche Streitbeilegung:
*Wissen vermitteln und Bekanntheit der Streitbeilegungsverfahren erhöhen
*Klarheit schaffen, welche Leistungen die einzelnen Verfahren bieten können – und welche nicht.
Folge 3: Kann KI eine Lösung zur außergerichtlichen Streitbeilegung sein?
mit Prof. Dipl.-Ing. Thomas Mrokon
Unser Interviewpartner, Prof. Thomas Mrokon, ist Professor für Entwerfen und Digitale Konstruktion an der Hochschule Mainz und seit 2024 auch Studiengangsleiter Architektur. Seine Faszination für digitale Tools im Bereich Bauwirtschaft reicht bis in seine Studienzeit zurück. Daraus ist ein weiterer Fokus auf immersive Raumlehre mit VR/AR-Tools entstanden, aus dem sich in 2023 der Schwerpunkt KI-Anwendungen in der Bauwirtschaft entwickelt hat – zwischenzeitlich ein eigenes Lehrmodul an der Hochschule Mainz.
Prof. Mrokon sieht das Thema Künstliche Intelligenz in der Bau- und Immobilienwirtschaft erst am Anfang und prognostiziert eine Revolution für die Branche. Seine Rolle dabei ist für ihn klar: er will bestmöglich auf die Wende vorbereiten und aktiv mitgestalten.
Im Gespräch mit Rudolf Thieme schildert er den Einsatz von KI-Technologien in der Konfliktbeilegung. Die Vorteile speziell trainierter Sprachmodelle sieht er vorallem in deren Transparenz und Berechenbarkeit, welche Schlichtungen stark vereinfachen sollen: Die Modelle treffen fakten- und kontextbasierte Entscheidungen, um von allen Parteien als objektiver Mediator anerkannt zu werden.
Seit 2023 setzt sich Prof. Mrokon verstärkt für das Thema Künstliche Intelligenz in der Bau- und Immobilienwirtschaft ein und tritt dabei auch als Keynote-Speaker auf. Erfahren Sie mehr über seine Expertise und sein innovatorisches Denken auf unserer Jahreskonferenz am 25.09.25 in Berlin! In seiner Keynote „Faktor Mensch und Künstliche Intelligenz – gemeinsam in die Zukunft!“ erläutert er, welche Fähigkeiten der Mensch künftig in Baukonflikten haben muss und wie sich seine Rolle verändert.
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